Erinnerungen an die Shoa – „Zerrissenes Leben“

An diesem Montag, dem 10. Juni 2013 folgten knapp 90 Lehrende, Schüler*innen, Vereinsmitglieder*innen und Politker der Einladung des Roten Stern Berlin in die Louisenstraße. Gemeinsam mit der Inge-Deutschkron-Stiftung sowie der Schwarzkopf-Stiftung haben die „jungen Roten“ diese Erinnerungsveranstaltung vorbereitet und durchgeführt.
Wichtig war Ihnen vor allem das Erinnern und Wachhalten der schrecklichen NS-Gräuel, um andere junge Menschen aufzuklären. Die letzten Überlebenden sind noch unter uns. Noch. Wenn Sie gestorben sind, gibt es keine Möglichkeit mehr, Sie zu fragen, wir können uns dann nur noch Videos anschauen und hoffen, dass all unsere Fragen schon mal gestellt wurden. Und die Antworten aufgezeichnet sind.
Sehr eindrucksvoll beschrieb Inge Deutschkron Ihre Ausgrenzung während der NS-Zeit, erinnerte sich zurück an die lange Zeit in den unterschiedlichen Verstecken und an die Hoffnungen und Wünsche Ihres Vaters nach der Befreiung, welche leider nie erfüllt wurden.

Die gesamte Rede können Sie hier nachlesen –>

In der sich anschließenden Diskussion wollte die Zuhörerschaft vor allem wissen, wie es möglich war, dass so viele Menschen bei den Verbrechen mitmachten, wieso auf einmal alle „Juden“ gehasst wurden, warum Mitmenschen entrechtet, verfolgt, ermordet, bespuckt und in allen Lebenslagen versucht wurde sie zu erniedrigen. Und warum verhältnismäßig wenige in Deutschland Mitgefühl für Ihre Nachbarn hatten, die wie Sie Ärzte, Schuhputzer, Fabrikarbeiter oder Schneider waren. Warum es so kam, dass wüsste Inge auch gern… So bleibt nur, die Forschung weiter zu intensivieren und keine Furcht vor den Herausforderungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu haben, sondern engagiert und couragiert dagegen vorzugehen.

Am Ende der Veranstaltung mahnte der Vorsitzende des Roten Stern Berlins die Zuschauer Ihre Augen offen zu halten, bei Ungerechtigkeit nicht wegzuschauen und „Nein“ zu sagen, wenn Menschen beleidigt, erniedrigt oder ausgegrenzt werden, in der Hoffnung, dass „Auschwitz sich nicht wiederhole, nichts Ähnliches geschehe“.

Danach konnten sich bei Brezeln und israelischem Wein alle Anwesenden unterhalten und den Abend nett ausklingen lassen.

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